Andere sexuell übertragbare Infektionen (STI)

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Unter dem Begriff STI werden alle Infektionen zusammengefasst, die durch Sexualkontakte übertragen werden können!

 

Manche dieser Infektionen merkt man schnell, andere sind nur schwer zu erkennen. Diese können, je nach Infektion, eine Vielzahl von Folgen  haben,  wie z. B. Bläschen, Jucken, Warzen, andere führen zu Unfruchtbarkeit bis hin zum Auslösen von Krebs und lebensbedrohlichen Schäden an Organen.

Hier gibt es eine Übersicht über die verschiedenen STI, ihre Symptome, Übertragungswege sowie Behandlungsmöglichkeiten:

Prinzip der Partner*innen-Behandlung!

Bei sexuell übertragbaren Infektionen ist es notwendig, dass beide Partner*innen behandelt werden, auch wenn eine*r keine Beschwerden hat. Wenden Sie sich an den Arzt bzw. die Ärztin Ihres Vertrauens.

Wissen, STI

Viren

Viren sind keine echten Lebewesen, da sie alleine nicht bestehen können. Viren verschaffen sich Zugang zu einer bestimmten Wirtszelle, bauen ihre genetische Information in die der Wirtszelle ein und „zwingen“ diese dazu, sich zugunsten des Virus umzustellen. Die Wirtszelle vernachlässigt ihre üblichen Aufgaben und produziert immer mehr neue Viruspartikel. Größere Mengen an Viren verlassen dann die Wirtszelle, wobei diese meist daran zugrunde geht. Je nach Wichtigkeit der Wirtszelle richten sie so mehr oder weniger Schaden im Körper an.

Herpes

Herpes (HSV)

Erreger: Herpes simplex (HSV1-Lippenherpes), (HSV2-Genitalherpes)

 

Woran erkenne ich eine Herpes-Infektion?

(Symptome)

 

 

 

Kribbeln, Jucken, Brennen

Bläschen an Haut und Schleimhaut, Lippe, Geschlechtsteilen oder After, die erst jucken, dann aufplatzen und Geschwüre bilden und Schmerzen bereiten

 

 

Wie kann die Krankheit übertragen werden?

(Übertragungswege)

 

 

Beim Berühren der offenen Bläschen und anschließendem Kontakt mit Schleimhaut

Beim Küssen

Durch Vaginalsex, Analsex ohne Kondom/Femidom

Beim Oralsex kann Lippenherpes auf Scheide, Penis, After übertragen werden und Genitalherpes auf die Lippe

Schmierinfektionen (Benützen gleicher Gläser, Trinkflaschen etc.)

In jedem zweiten Fall wird das Virus durch Personen übertragen, die nicht wissen, dass sie Virusträger sind. 

 

 

Wie verläuft diese Krankheit?

(Verlauf)

 

 

Die Bläschen werden ca. 3-8 Tage nach der Ansteckung sichtbar. Die Flüssigkeit in den Bläschen ist hoch infektiös!

Die Krankheitsanzeichen können auch ohne Behandlung wieder verschwinden.

Der Herpesvirus bleibt lebenslang im Körper. Durch Stress, Sonne oder Belastungen des Immunsystems kann Herpes wieder ausbrechen.

Eine Erkrankung an Herpes genitalis erleichtert die Ansteckung mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen, u.a. auch HIV.

 

 

Wie schütze ich mich?

(Schutz)

 

 

Sex mit Kondom/Femidom

Bläschen und offene Haut nicht berühren.

Keine Impfung möglich

 

 

Wie kann eine Infektion festgestellt werden?

(Diagnose)

 

 

Abstrich aus den Bläschen bzw. Blickdiagnose

 

 

Wie kann die Infektion behandelt werden?

(Behandlung)

 

Es gibt virushemmende Medikamente um die Beschwerden zu lindern.

Das Virus bleibt aber auch nach Abheilen der Bläschen im Körper und die Herpesbläschen können immer wieder auftreten.

 

Häufigkeit

Ca. 90 % der Bevölkerung sind mit Lippenherpes (HSV1) infiziert, oft schon im Kindesalter; ca. 15% sind mit Genitalherpes (HSV 2) infiziert.

Verdacht auf Herpes? Was tun?

Wenden Sie sich an den Arzt bzw. die Ärztin Ihres Vertrauens!

 

Weiterführende Informationen:

www.gesundheit.gv.at/krankheiten/immunsystem/geschlechtskrankheiten/herpes-genitalis

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Humane Papilloma Viren (HPV), Feigwarzen

Erreger: Humane Papillomaviren

 

Woran erkenne ich eine HPV-Infektion ?

(Symptome)

 

 

 

Es gibt mehr als 100 Subtypen die bekannt sind. Sie dringen durch winzige Verletzungen der Haut und der Schleimhaut ein. Einige Subtypen können Feigwarzen (flache, glatte bis samtige, hautfarbene oder weißlich-bräunliche Knötchen) an Penis, Scheide oder After verursachen.
Andere Subtypen können Krebs an Gebärmutterhals, After, Schamlippen, Penis und im Mund-Rachenraum verursachen. Durch einen Zellabstrich kann der Krebs erkannt und gut behandelt werden, daher ist eine Früherkennung wichtig.

 

 

Wie kann die Krankheit übertragen werden?

(Übertragungswege)

 

 

Durch ungeschützten Vaginal-, Anal- und Oralsex 

Bei Kontakt mit offenen Feigwarzen

 

Wie verläuft diese Krankheit?

(Verlauf)

 

 

 

Eine HPV-Infektion heilt, in den meisten Fällen, nach 18-24 Monaten aus.

Feigwarzen zeigen sich ca. 3 Wochen nach der Ansteckung, manchmal auch erst Monate später.

Der Gebärmutterhalskrebs, das Analkarzinom, das Peniskarzinom bzw. der Krebs im Mund-Rachenraum entwickelt sich über mehrere Jahre und verläuft in unterschiedlichen Stadien. Vorsorgeuntersuchungen (wie z.B. der PAP-Abstrich) helfen eine Krebserkrankung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

 

Wie schütze ich mich?

(Schutz)

Kondome/Femidome bieten einen guten, wenn auch nicht vollständigen Schutz.

Direkten Kontakt mit Feigwarzen vermeiden.

Eine Impfung schützt gegen bestimmte Virustypen.

 

 

 

Wie kann eine Infektion festgestellt werden?

(Diagnose)

 

Abstrich aus Gebärmutterhals bzw. After

Feigwarzen: Blickdiagnose bzw. Untersuchung eines Warzenteils im Labor

Wie kann die Infektion behandelt werden?

(Behandlung)

Feigwarzen können medikamentös behandelt, operativ, elektronisch oder mit Laser entfernt werden.

Das Virus bleibt im Körper und es können immer wieder neue Feigwarzen auftreten.

Beim Auftreten von Krebs wird eine Operation, Chemo- bzw. Strahlentherapie durchgeführt.

Vorkommen

60 – 80% der sexuell aktiven Erwachsenen haben schon einmal eine HPV-Infektion gehabt.

Verdacht auf HPV? Was tun?

Wenden Sie sich an den Arzt bzw. die Ärztin Ihres Vertrauens!

 

Weitere Informationen zu HPV:

www.gesundheit.gv.at/krankheiten/immunsystem/geschlechtskrankheiten/feigwarzen-hpv

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Hepatitis

Als Hepatitis wird eine Leberentzündung bezeichnet, die unter anderem durch Viren ausgelöst wird. Die häufigsten sind Hepatitis A, B und C.

Hepatitis A (HAV)

Erreger: Hepatitis A Virus

 

Woran erkenne ich eine Hepatitis A-Infektion?

(Symptome)

 

 

 

Die Leberentzündung verursacht manchmal Müdigkeit, leichte Übelkeit, Muskel- und Gelenksschmerzen.

Meist nach einigen Tagen: brauner Urin, heller Stuhl

Gelbfärbung der Bindehaut der Augen, Haut

Häufig sind keine Krankheitsanzeichen feststellbar.

 

 

Wie kann die Krankheit übertragen werden?

(Übertragungswege)

 

 

Der Hepatitis A-Erreger wird mit dem Kot ausgeschieden. 

Er gelangt über verunreinigte Lebensmittel, die nicht ausreichend erhitzt wurden oder über verunreinigtes Trinkwasser/Eis in den Mund.

Auch durch Sexpraktiken, bei denen Kot (auch Spuren) in den Mund gelangen, kann es zu einer Infektion kommen.

Auch über eine Schmierinfektion, z.B. dem Berühren von verunreinigten Gegenständen wie Türgriffen, Wasserhähnen in Toiletten, kann der Erreger übertragen werden.

 

 

Wie verläuft diese Krankheit?

(Verlauf)

Zu Beginn treten meist grippeähnliche Symptome auf, erst später kann es zur typischen Gelbsucht kommen.  Der Verlauf kann unterschiedlich schwer sein, die Infektion heilt aber ohne Folgen aus und hinterlässt eine lebenslange Immunität.

Oft verläuft die Krankheit auch symptomlos.

Wie schütze ich mich?

(Schutz)

 

 

In Ländern mit schlechten Sanitär- und Hygieneverhältnissen, sollte man Lebensmittel meiden, die nicht gekocht wurden bzw. geschält werden können. Auch Eiswürfel und offen ausgeschenkte Getränke vermeiden.

Öfter Hände waschen bzw. desinfizieren.

Impfungen gegen Hepatitis A und Hepatitis B (auch als Kombinationsimpfstoff) sind verfügbar.

 

 

Wie kann eine Infektion festgestellt werden?

(Diagnose)

 

 

Mit einem Bluttest

Wie kann die Infektion behandelt werden?

(Behandlung)

Es gibt keine Behandlung.

Im Akutstadium gilt Alkoholverbot und Ruhe.

Es kann Monate dauern, bis man wieder völlig gesund ist.

Häufigkeit

HAV wird auch als „Reisehepatitis“ bezeichnet, da schlechte Sanitär- und Hygienebedingungen für die Infektionen verantwortlich sind. Die Wahrscheinlichkeit sich in Österreich zu infizieren ist relativ gering. In den letzten Jahren ist in Europa ein Anstieg der Hepatitis A-Infektionen, hauptsächlich bei MSM, zu verzeichnen.

 

Verdacht auf Hepatitis A? Was tun?

Wenden Sie sich an einen Arzt bzw. eine Ärztin Ihres Vertrauens!

Hepatitis-Test in der Steiermark:

  • Hausarzt/-ärztin
  • Facharzt/-ärztin
  • Ambulatorien
  • Institut für Hygiene in der Neuen Stiftingtalstraße 2, 8010 Graz
    (Test auf Hepatitis A, B, C)
    T: (316)385-7362

 

Weiterführende Links:

www.gesundheit.gv.at/krankheiten/leber/hepatitis-a

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Hepatitis B (HBV)

Erreger: Hepatitis B Virus

 

Woran erkenne ich eine Hepatitis B-Infektion?

(Symptome)

 

 

 

Oft gibt es keinerlei Krankheitsanzeichen

Die Leberentzündung verursacht manchmal Müdigkeit, leichte Übelkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen.

Gelbfärbung der Augen in ca. 30% der Fälle

Brauner Urin, heller Stuhl

 

 

Wie kann die Krankheit
übertragen werden?

(Übertragungswege)

 

 

Der Hepatitis B-Erreger ist in Blut, Speichel, Muttermilch, Tränenflüssigkeit, Urin, Vaginalsekret und Samenflüssigkeit enthalten.

Hepatitis B ist beim Sex leicht übertragbar, da es in allen Flüssigkeiten vorhanden ist, die beim Sex eine Rolle spielen. Das Risiko erhöht sich, wenn Blut im Spiel ist. Für eine Infektion reicht eine geringe – für das Auge nicht sichtbare – Menge Blut aus. Eine Ansteckung ist auch durch Küssen möglich.

 

 

 

Wie verläuft diese Krankheit?

(Verlauf)

 

Der Verlauf ist unterschiedlich schwer. Bei etwa einem Drittel der Fälle treten keine Symptome auf, bei einem weiteren Drittel nur leichte Symptome. Beim letzten Drittel kommt es 3 bis 10 Tage nach der Ansteckung zu einer Gelbsucht, die nach ca. einem Monat wieder vergeht.

Nur ca. 5-10 % der Fälle nehmen einen chronischen Verlauf. Das bedeutet, die Infektion heilt in den ersten 6 Monaten nicht vollständig aus. Beim aggressiven Verlauf kann es zur Leberzirrhose (Schrumpfung der Leber), Leberfibrose oder Leberkrebs kommen.

Bei über 90 % der Infektionen kann das Immunsystem das Virus kontrollieren und an der Vermehrung hindern.

Wie schütze ich mich?

(Schutz)

 

 

Impfungen gegen Hepatitis A und Hepatitis B (auch als Kombinationsimpfstoff) sind verfügbar.

Durch die Verwendung von Kondomen/Femidomen wird das Übertragungsrisiko verringert.

Wie kann eine Infektion festgestellt werden?

(Diagnose)

Mit einem Bluttest

Wie kann die Infektion
behandelt werden?

(Behandlung)

Heilung selten möglich.

Es gibt antivirale Medikamente, die aber nicht immer erfolgreich sind.

Im Akutstadium gilt Alkoholverbot und Ruhe.

Häufigkeit

Schätzungen zufolge sind weniger als 1% der Bevölkerung in Europa chronisch infiziert. Weltweit gehört HBV allerdings zu den am weitest verbreiteten Infektionen.

Verdacht auf Hepatitis B? Was tun?

Wenden Sie sich an einen Arzt bzw. eine Ärztin Ihres Vertrauens!

Hepatitis-Test in der Steiermark:

  • Hausarzt/-ärztin
  • Facharzt/-ärztin
  • Ambulatorien
  • Institut für Hygiene in der Neuen Stiftingtalstraße 2, 8010 Graz
    (Test auf Hepatitis A, B, C)
    T: (316)385-7362

 

Weitere Informationen zu Hepatitis B:

www.gesundheit.gv.at/krankheiten/leber/hepatitis-b

www.gesundheit.gv.at/krankheiten/leber/hepatitis-b-symptome

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Hepatitis C (HCV)

Erreger: Hepatitis C Virus

 

Woran erkenne ich eine Hepatitis C – Infektion?

(Symptome)

 

 

 

Meist gibt es keine Krankheitsanzeichen.

Keine Gelbfärbung der Augen, keine Dunkelfärbung des Urins.

Selten treten grippeähnliche Symptome auf, nur in 10% der Fälle eine Gelbsucht.

 

 

Wie kann die Krankheit übertragen werden?

(Übertragungswege)

 

 

Hepatitis C wird über infiziertes Blut übertragen, wenn dieses auf eine offene Wunde oder eine Schleimhaut trifft. Für Menschen, die in Gesundheitsberufen einem erhöhten Hepatitis C Risiko ausgesetzt sind,  gelten daher besondere Hygienevorschriften.

Erhebliche Ansteckungsgefahr besteht bei Drogenkonsument*innen durch gemeinsames Benutzen von Spritzen und Röhrchen beim Sniefen.

Eine Ansteckung ist auch über nicht sterile Utensilien beim Piercen, Tätowieren und Permanent Make-Up möglich, wahrscheinlich auch über gemeinsames Benutzen von Rasierern, Nagelscheren und Zahnbürsten.

Eine sexuelle HCV-Übertragung ist möglich, aber relativ selten. Das Risiko steigt jedoch während der Menstruation, bei gleichzeitiger HIV-Infektion sowie bei Praktiken bei denen es zu Verletzungen kommen kann.

 

Wie verläuft diese Krankheit?

(Verlauf)

 

Wenn die Viruserkrankung länger als 6 Monate andauert, spricht man von einer chronischen Hepatitis C (bis zu 85% der HCV Erkrankungen werden chronisch). In den ersten Jahren treten meist keine Symptome auf. Später ist die Entwicklung einer Leberzirrhose oder eines Leberkrebses möglich. Auch eine chronische Hepatitis C kann spontan ausheilen.

Wie schütze ich mich?

(Schutz)

 

 

Kein Spritzentausch

Vermeiden von Blutkontakten

Hygienemaßnahmen im Gesundheitsbereich einhalten

Kondomgebrauch bei Anal- und Vaginalverkehr

 

 

Wie kann eine Infektion festgestellt werden?

(Diagnose)

 

Mit einem Bluttest

Wie kann die Infektion behandelt werden?

(Behandlung)

Hepatitis C ist heute fast immer heilbar.

2014 wurden in der EU neue Medikamente zugelassen, welche verträglicher sind als frühere Behandlungen und über 90% der Betroffenen schon beim ersten Therapieversuch dauerhaft von ihrer Infektion befreien. Diese sind jedoch sehr teuer.

Die Therapie dauert je nach der Wahl des Medikamentes heutzutage zwischen 8 und 12 Wochen.

Häufigkeit:

In Europa rechnet man mit 3-5 Millionen chronisch HCV infizierten Menschen. Bis zu 90% der Infizierten haben sich beim IV (intravenösen) Drogenkonsum angesteckt.

Die Mehrheit der Menschen mit Hepatitis C ist sich der Infektion nicht bewusst.

Verdacht auf Hepatitis C? Was tun?

Wenden Sie sich an einen Arzt bzw. eine Ärztin Ihres Vertrauens!

Hepatitis-Test in der Steiermark:

  • Hausarzt/-ärztin
  • Facharzt/-ärztin
  • Ambulatorien
  • Institut für Hygiene in der Neuen Stiftingtalstraße 2, 8010 Graz
    (Test auf Hepatitis A, B, C)
    T: (316)385-7362

 

 

Weiterführende Links:

Hepatitis ABC-Info der Hepatitis Hilfe Österreich und der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH):
www.hepatitisabc.at/lebererkrankungen-und-lebertransplantation/hepatitis-c/

Welt-Hepatitis-Tag Homepage der Deutschen Leberhilfe e.V.:
www.welthepatitistag.info/hepatitis-c.html

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Bakterien

Bakterien sind Organismen, die einen eigenen Stoffwechsel haben und sich selbst durch Zellteilung vermehren. Einige sexuell übertragbare Infektionen werden durch Bakterien übertragen.

Syphilis (Lues)

Erreger: Bakterium Treponema pallidum

 

Woran erkenne ich eine Syphilis-Infektion?

(Symptome)

 

 

 

Symptome können auftreten, müssen aber nicht. Häufig verläuft die Syphilis symptomlos, sie kann jahrelang in der Latenz verharren oder auch spontan ausheilen. Wenn Symptome auftreten sind das:

  • Knoten oder Geschwüre (offene Haut), die nicht schmerzen
  • Hautausschlag (rote Flecken) auch an Handflächen und Fußsohlen
  • kreisrunder Haarausfall
  • Lymphknotenschwellungen

 

 

Wie kann die Krankheit übertragen werden?

(Übertragungswege)

 

 

Durch ungeschützten Vaginal-, Oral- und Analverkehr

Eine Ansteckung kann auch durch Kontakt mit den Geschwüren, z.B. beim Küssen erfolgen.

Im 2. Stadium ist eine Übertragung auch durch Blut möglich.

 

 

Wie verläuft diese Krankheit?

(Verlauf)
  • Stadium 1
    Wenige Tage bis Wochen nach der Infektion entsteht ein schmerzloses, münzgroßes Geschwür auf Haut oder an Schleimhäuten (Mund, Penis/Eichel, Scheide oder After). Das Geschwür sondert eine klare, hoch ansteckende Flüssigkeit ab. Die benachbarten Lymphknoten können anschwellen, schmerzen aber nicht und verschwinden zusammen mit dem Geschwür meist nach 2-6 Wochen von selbst. Oft bleibt dieses Stadium unbemerkt.
  • Stadium 2
    (4-6 Wochen nach der Infektion): Syphilis-Erreger breiten sich über Blut und Lymphe im ganzen Körper aus und führen zu Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen, Lymphknotenschwellungen, Hautausschlag – insbesondere an Rumpf, Handflächen und Fußsohlen. Es kann auch zu Haarausfall kommen. Etwa 2 Jahre nach der Infektion klingen die Hautveränderungen ab und es folgt eine Phase ohne Symptome, die von Monaten bis Jahre dauern kann.
  • Stadium 3
    Nach Jahren kann eine unbehandelte Syphilis innere Organe sowie das Nervensystem schädigen. Dies kann in weiterer Folge zu einer sog. Neurosyphilis mit fortschreitendem geistigen Verfall führen – bis hin zum Tod.

 

 

Wie schütze ich mich?

(Schutz)

 

 

Kondome bieten einen guten, wenn auch nicht vollständigen Schutz, da eine Ansteckung auch über Küssen möglich ist.

Geschwüre nicht berühren!

 

 

Wie kann eine Infektion festgestellt werden?

(Diagnose)

 

Mit einem Bluttest kann zwischen akuter, chronischer und ausgeheilter Syphilis unterschieden werden.

Wie kann die Infektion behandelt werden?

(Behandlung)

Syphilis muss mit Antibiotika, die Penicillin enthalten, behandelt werden. In Österreich gibt es auch eine Behandlungspflicht der*des Partner*in. Die Syphilis kann auch in späteren Stadien geheilt werden. Die Behandlung dauert aber länger. Schäden an inneren Organen können nicht rückgängig gemacht werden. Deshalb sollte die Behandlung so früh wie möglich beginnen.

Laut Geschlechtskrankheitengesetz besteht in Österreich eine beschränkte Meldepflicht für Syphilis. Das heißt, Personen, die den Anordnungen des*der behandelnden Ärzt*in nicht Folge leisten, müssen der Gesundheitsbehörde gemeldet werden.

Häufigkeit:

Die Zahl der Syphilis-Infektionen steigt in Europa stark an.

Verdacht auf Syphilis? Was nun?

 

Anonyme Syphilis-Tests in der AIDS-Hilfe Steiermark: Informationen zu Test & Beratung.

Oder wenden Sie sich an den Arzt bzw. die Ärztin Ihres Vertrauens!

 

Weitere Informationen zu Syphilis:

www.gesundheit.gv.at/krankheiten/immunsystem/geschlechtskrankheiten/syphilis

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Tripper (Gonorrhoe)

Erreger: Bakterium Neisseria gonorrhoeae ( Gonokokken)

 

Woran erkenne ich eine Tripper-Infektion?

(Symptome)

 

 

 

Ausfluss aus Scheide und Penis

Ausfluss aus dem After nach Analsex

Brennen beim Urinieren

Halsschmerzen nach Oralsex

Bei Frauen: oft keine Beschwerden (50-80%)

 

 

Wie kann die Krankheit
übertragen werden?

(Übertragungswege)

 

 

Durch Sex ohne Kondom/Femidom beim Vaginalverkehr

Beim Sex ohne Kondom beim Oral-/ Analverkehr

Wenn der Erreger mit der Schleimhaut in Kontakt kommt

 

 

Wie verläuft diese Krankheit?

(Verlauf)

 

Bei Männern: typische Anzeichen nach 2-5 Tagen

Bei Frauen: manchmal erste Anzeichen 2-5 Tage nach der Ansteckung, oft keine Beschwerden

 

Ohne Behandlung möglich:

  • Chronische Harnröhrenentzündung beim Mann
  • Entzündung des Nebenhodens beim Mann
  • Entzündung des Gebärmutterhalses bei Frauen
  • Gefahr von Zeugungsunfähigkeit bei Männern und Unfruchtbarkeit Frauen
  • Selten: Ausbreitung der Entzündung im Körper (z.B. Haut, Gelenke, Herz, Hirnhaut, Leber)

 

Wie schütze ich mich?

(Schutz)

 

 

Sex mit Kondom/Femidom

Kontakt mit dem Ausfluss vermeiden

Wie kann eine Infektion festgestellt werden?

(Diagnose)

Abstrich aus Harnröhre, Gebärmutterhals, After oder Rachen

Wie kann die Infektion
behandelt werden?

(Behandlung)

Tripper ist durch Antibiotika gut heilbar. Partner*in muss mitbehandelt werden!

Da immer häufiger Gonokokkenstämme auftreten, die gegen Antibiotika resistent sind, ist spätestens beim Versagen der Antibiotika-Therapie eine Resistenztestung sinnvoll.

Laut Geschlechtskrankheitengesetz besteht in Österreich eine beschränkte Meldepflicht für Tripper (Gonorrhoe). Das heißt, Personen, die den Anordnungen des*der behandelnden Ärzt*in nicht Folge leisten, müssen der Gesundheitsbehörde gemeldet werden.

Häufigkeit:

Genaue Daten gibt es nicht, aber Tripper zählt zu den weltweit am häufigsten vorkommenden sexuell übertragbaren Infektionen.

Verdacht auf Tripper? Was tun?

Wenden Sie sich an den Arzt bzw. die Ärztin Ihres Vertrauens!

 

Weiterführende Informationen:

www.gesundheit.gv.at/krankheiten/immunsystem/geschlechtskrankheiten/gonorrhoe

 

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Chlamydien-Infektion

Erreger: Bakterium Chlamydia trachomatis

 

Woran erkenne ich eine Chlamydien-Infektion?

(Symptome)

 

 

 

Bei Männern: Brennen beim Urinieren, glasiger oder milchig-trüber Ausfluss aus der Harnröhre

Bei Frauen: Brennen beim Urinieren, Schmerzen beim Sex, Zwischenblutungen, gelber, klebriger oder eitriger Ausfluss. Jede zweite Frau mit einer Chlamydieninfektion ist ohne Beschwerden.

 

 

Wie kann die Krankheit
übertragen werden?

(Übertragungswege)

 

 

Durch Sex ohne Kondom/Femidom

Eine Infektion ist bei allen Sexualpraktiken möglich. Hauptübertragungsweg ist ungeschützter Vaginal- und Analverkehr. Bei Übertragung durch Oralverkehr können Chlamydien den Rachen besiedeln, sie lösen dort allerdings keine Erkrankung aus und verschwinden in der Regel nach einigen Wochen wieder.

 

 

Wie verläuft diese Krankheit?

(Verlauf)

Die Bakterien führen zu einer Entzündung der Harnröhre, der inneren und äußeren Geschlechtsorgane und des Enddarms.

50-70% der Infizierten haben nur geringfügige oder gar keine Beschwerden. Unbehandelt kann diese Erkrankung bei Männern und Frauen zu Verklebungen der Eileiter bzw. der Samenleiter und somit zu Unfruchtbarkeit führen.

Wie schütze ich mich?

(Schutz)

 

 

Sex mit Kondom/Femidom

Kontakt mit Ausfluss vermeiden

 

 

Wie kann eine Infektion festgestellt werden?

(Diagnose)

 

Abstrich aus Harnröhre, Gebärmutterhals, Rachen oder After

Wie kann die Infektion
behandelt werden?

(Behandlung)

Eine Chlamydien-Infektion ist durch Antibiotika gut heilbar. Die Infektion kann auch ohne Medikamente ausheilen. Partner*in muss mitbehandelt werden!

Häufigkeit:

Betroffen sind vor allem junge Männer und Frauen unter 25 Jahren, danach nimmt die Häufigkeit ab.

Verdacht auf Chlamydien? Was tun?

Wenden Sie sich an den Arzt bzw. die Ärztin Ihres Vertrauens!

 

Weiterführende Informationen:

www.gesundheit.gv.at/krankheiten/immunsystem/geschlechtskrankheiten/genitale-chlamydieninfektion

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Pilzinfektion (Pilze)

Erreger: Candida albicans

 

Woran erkenne ich eine Pilz-Infektion?

(Symptome)

 

 

 

Bei Frauen: Rötung, Schwellung, starker Juckreiz, weißlicher bröckeliger Ausfluss

Bei Männern: oft keine Beschwerden; manchmal Rötung, Juckreiz, weißer Belag auf der Eichel, Brennen beim Urinieren

Wie kann die Krankheit
übertragen werden?

(Übertragungswege)

 

 

Durch Sex ohne Kondom/Femidom

Pilze besiedeln in kleineren Mengen bei jedem Menschen gesunde Haut und Schleimhaut. Bei geschwächter Körperabwehr oder Stress können sie sich massiv vermehren.

Nach einer Behandlung mit Antibiotika kommen Pilzerkrankungen gehäuft vor.

In Thermen, Saunen oder Hallenbädern können Pilzsporen, die sich in Wärme und Feuchtigkeit wohlfühlen übertragen werden.

 

 

Wie verläuft diese Krankheit?

(Verlauf)

Bei Frauen: meist heftiger Juckreiz, weißlicher Ausfluss aus der Scheide oder dem After bald nach der  Ansteckung

Bei Männern: oft keine auffälligen Anzeichen

Wie schütze ich mich?

(Schutz)

 

 

Sex mit Kondom/Femidom

Keine Scheidenspülungen, keine Intimsprays und Intimlotionen

Milchsäurebakterien (Döderleinbakterien), die man in Kapselform in der Apotheke beziehen kann, können dabei helfen, dass sich die Pilze nicht massiv vermehren. Sie können auch nach einer Behandlung mit einem Antibiotikum zum Aufbau der Scheidenflora eingesetzt werden.

 

 

Wie kann eine Infektion festgestellt werden?

(Diagnose)

Blickdiagnose bzw. Abstrich aus der Scheide

Wie kann die Infektion
behandelt werden?

(Behandlung)

Pilzinfektionen können mit speziellen Cremen und Medikamenten behandelt werden. Man bekommt diese Medikamente auch ohne Rezept in der Apotheke.

Häufigkeit:

Pilzinfektionen sind weit verbreitet und zählen zu den am häufigsten vorkommenden sexuell übertragbaren Infektionen.

Verdacht auf eine Pilzinfektion? Was tun?

Wenden Sie sich an den Arzt bzw. die Ärztin Ihres Vertrauens!

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Zum Weiterlesen: Links

Auf der Webseite der Deutschen AIDS-Hilfe kann man die Broschüre „Sexuell übertragbare Infektionen 2017 – Info+ für Praktiker_innen aus Prävention und Beratung sowie interessierte Laien“ downloaden. Diese beinhaltet ausführliche Informationen zu sexuell übertragbaren Infektionen:

www.aidshilfe.de/shop/sexuell-ubertragbare-infektionen-2017

Zum Weiterlesen: Downloads


Broschüre für Jugendliche zu Sexualität, sexueller Gesundheit, sexuell übertragbaren Infektionen (inkl. HIV) sowie richtiger Kondomverwendung